Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Neue Hauptwache in zehn Jahren ist das Ziel - Nachwuchs für die Berufsfeuerwehr gesucht

Heilbronnvon Jürgen Kümmerle, HSt

Die Berufsfeuerwehr Heilbronn bekommt eine neue Hauptwache. Kommandant Fabian Müller spricht über die Hintergründe und über die schwierige Suche nach geeigneten Bewerbern. Außerdem darüber, wie wichtig die freiwilligen Abteilungen für die Berufsfeuerwehr sind.

Gute Leute werden überall händeringend gesucht. Wie ist es bei Ihnen?
Fabian Müller: Bis vor ein paar Jahren hatten wir noch viel mehr Bewerbungen. Aktuell suchen alle Berufsfeuerwehren Leute. Der Markt ist relativ leer. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bewerber eine abgeschlossene Berufsausbildung haben müssen.

Wer kann sich melden?
Müller: Wenn einer keine zwei linken Hände hat und die passenden Kompetenzen mitbringt, ist es eine super Kombination, wenn man Feuerwehr noch draufsattelt. Dann bekommen wir gute Leute.

Feuerwehrmann werden ist der Berufswunsch vieler Kinder.
Müller: Die Begeisterung, die man bei kleinen Kindern spürt, die leuchtenden Augen, die man sieht, wenn sie uns besuchen. Im Laufe der Jugend verändert sich das, im Erwachsenenalter ist davon nicht mehr viel übrig. Das ist schade, wenn man sieht, dass Kinder sprichwörtlich Feuer und Flamme sind.

Wie sieht ein Einstellungstest aus?
Müller: Wir haben in unserem Einstellungstest verschiedene Anforderungen. Die sportliche Komponente, die schriftliche, logisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Drehleiter steigen, es sind verschiedene Elemente.

Wann kommt die erste Frau zur Berufsfeuerwehr?
Müller: Wir hatten in der Vergangenheit bereits weibliche Bewerber. Eine wäre eingestellt worden, sie wollte aber nicht die Erste sein. Wir haben im freiwilligen Bereich sehr viele gute Frauen. Wenn sie fit sind, stehen sie Männern in nichts nach. Wir brauchen ein gutes Team. Ob das aus Männern, Frauen, Migranten besteht, völlig egal.

Welche Rolle spielen dabei die Ehrenamtlichen?
Müller: Es ist immer ein Kraftakt, Nachwuchs zu gewinnen und zu halten. Und da ist das Ehrenamt eine wichtige Säule. Die Feuerwehr Heilbronn funktioniert nur mit dem Haupt- und dem Ehrenamt. Sobald es in die Peripherie rausgeht, sind die schneller.

Wie viel Feuerwehrleute suchen Sie?
Müller: Bis zu elf Leute. Wenn wir nur acht geeignete bekommen, sind es eben nur acht.

Es soll eine neue Hauptwache entstehen. Stimmt das?
Müller: So wie sich die Stadt mit Ipai, Bildungscampus, mit anderen Großprojekten entwickelt, so muss sich die Feuerwehr weiterentwickeln. Die Hauptwache ist 1959 entstanden und nicht mehr zeitgemäß. Was die Fahrzeuge anbelangt, sind wir auf einem guten Stand, aber das Gebäude platzt aus allen Nähten.

Was braucht eine moderne Wehr?
Müller: In erster Linie mehr Platz. Der Raum des Führungsstabs in der Leitstelle ist zu klein. In unserer Führungsstelle ist der Führungsstab der Verwaltung untergebracht. Der Raum ist nicht mehr zeitgemäß. Wir benötigen neue Sozialräume, Ruheräume, wir haben zu wenig Besprechungsräume. Durch den 24-Stunden-Dienst haben wir die dreifache Abnutzung im Gebäude.

Welcher Standort kommt infrage?
Müller: Die Achse Saarlandstraße wäre ungefähr die Mitte des Stadtkreises. Das wäre für die neue Hauptwache denkbar.

Spontan fallen einem die Felder auf der Schanz ein.
Müller: Da oben gäbe es noch freie Felder. Die sind aber überwiegend in Privatbesitz, soviel ich weiß.

Was verändert sich für die Freiwilligen Feuerwehren?
Müller: Da sind wir dran, Fusionsabteilungen mit gemeinsamen Gebäuden zu bilden. Neckargartach und Frankenbach arbeiten beispielsweise heute schon zusammen.

Geht das so einfach? Eine verliert einen Kommandanten.
Müller: Das ist ein wichtiges Thema, das wir zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr angehen. Wir haben den Auftrag, dass wir die Gebäude angehen. Die Personalfluktuation stellen auch die Freiwilligen fest und machen sich Gedanken. Auch wenn man auf dem Papier eine gute personelle Ausstattung hat, heißt das nicht, dass zum Zeitpunkt x alle zur Verfügung stehen.

Bis wann rechnen Sie mit dem Umzug?
Müller: Ziel für mich wäre, die neue Hauptwache in zehn Jahren zu eröffnen. Das wäre 2035. Für die Freiwillige Feuerwehr könnte es teilweise schon früher der Fall sein.

Werden Sie die neue Hauptwache als Kommandant eröffnen?
Müller: Auf jeden Fall. Wenn ich gesund bin, bin ich noch etwa 20 Jahre im Amt.